Mitherausgeberin des Themenheft ZFHE Zeitschrift für Hochschulentwicklung, Jg. 10/Nr.1 – März 2015, „Künstlerische Forschung an Hochschulen und Universitäten – zwischen Idee, Skizze und Realisierung“
Herausgeber_innen: Ulf Bästlein (Graz), Karen van den Berg (Friedrichshafen), Doris Carstensen (Wien), Alexander Damianisch (Wien), Julie Harboe (Luzern), Bettina Henkel (Wien) & Andre Zogholy (Linz)
2015
Seit einigen Jahrzehnten lässt sich an Kunsthochschulen wie an wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen eine institutionelle Formierung künstlerischer Forschung ausmachen, die mit einem insgesamt verstärkten Interesse an alternativen Formen der Wissensproduktion einhergeht.
Denn in den Forschungsmodellen und Wissensordnungen des neuzeitlichen Hochschulsystems spielte stets die Auseinandersetzung mit den Grenzen propositionalen Wissens eine entscheidende Rolle. Heute werden künstlerische Forschungspraktiken und Erkenntnisformen zunehmend als mögliche Wissensformen wahrgenommen und diskutiert. Das mag damit zusammenhängen, dass mehr denn je „ein idiosynkratisches Theorieprofil verlangt [wird], das die Unerklärtheit seines Gegenstandes unterstellt“, wie es der Kulturwissenschaftler Joseph Vogl (2010/2012) formulierte.
Im Zuge der jüngeren Entwicklungen wurden in den Kunsthochschulen in Kunst-Universitäten transformiert, PhD-Programme für Künstler/innen entwickelt, eigene künstlerische Forschungsinstitute gebildet und internationale Journals zur Kunstforschung mit Peer-Review-Verfahren etabliert. Der Bereich der künstlerischen Forschung bleibt gleichwohl im Vergleich zu anderen Forschungs-und Lehrtraditionen ein noch sehr neues Feld und eine Inspirationsquelle für die gesamte Forschungslandschaft. Die notwendigerweise große Methodenvielfalt künstlerischer Forschung wirkt an vielen Stellen heute bereits befruchtend für die Entwicklung neuer Forschungspraktiken in verschiedensten Disziplinen.
→ Editorial: Künstlerische Forschung an Hochschulen und Universitäten – zwischen Idee, Skizze und Realisierung