Presse, Interviews & Texte zum Film
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Cinema Austriaco, 30.3.2020: „Mal di stomaco“
https://cinema-austriaco.org/it/2020/03/30/children-below-deck/?fbclid=IwAR1zwVxKji7k6lWWVuVen7rmqEq1nVo5Ou8Pw_pJkOBqLy-aQKJRWQ2Eht8
Text Marina Pavido
In Children below Deck vediamo un profondo senso di colpa che si tramanda di generazione in generazione e che nemmeno gli anni che passano potranno mai attutire. Ma, forse, soltanto guardando in faccia il passato stesso – magari anche attraverso film di famiglia in Super8 o vecchie fotografie che, pian piano, prendono forma sullo schermo assumendo, dapprima, i tratti di un disegno a matita – si può tentare, in qualche modo, di sanare la cosa. O forse no?
Mal di stomaco
Padre e figlia. Nonna e nipote. Passato e presente. Guerra e pace. Quanto può essere forte, anche a distanza di anni, l’impatto che il passato ha su ognuno di noi? Più che tentare di dare risposte esaustive in merito, la regista Bettina Henkel ha cercato di analizzare il passato, ripercorrendo alcune tappe salienti della vita di sua nonna e di suo padre, al fine di tentare di colmare determinati vuoti affettivi creatisi negli anni. E così, dunque, ha preso vita Children below Deck, presentato in anteprima alla Diagonale 2018 e, in seguito alla cancellazione della Diagonale 2020, inserito all’interno del programma Diagonale 2020 – Die Unvollendete.
Il padre di Bettina è uno psicanalista. Da anni soffre di continui mal di stomaco. Egli, tra l’altro, ha sempre risentito di un rapporto distaccato e mai realmente approfondito con sua madre Helge. Al fine, dunque, di portare a galla vecchi malesseri e di scoprire, fino in fondo, cosa ha fatto sì che gli stessi venissero trasmessi di generazione in generazione, Bettina Henkel ha intrapreso un lungo viaggio Dalla Germania alla Lettonia, fino ad arrivare in Polonia e, infine, di nuovo a Vienna, tornando nei luoghi in cui prima sua nonna, poi suo padre sono nati e cresciuti. Ad accompagnarla durante questo suo viaggio, proprio il padre, pronto a rimettersi in gioco egli stesso.
Un film, il presente Children below Deck, che si sviluppa, dunque, su più livelli. Se, infatti, da un lato, vediamo la storia del mondo intero (e, nello specifico, la Seconda Guerra mondiale e l’avvento del Nazismo) prendere il sopravvento, dall’altro vediamo rappresentata una dimensione molto più intima che vede nei rapporti famigliari il proprio palcoscenico ideale. Allo stesso modo, vediamo la storia che si ripete. Ed ecco che il padre di Bettina – così inizialmente distaccato, così sofferente e che, a causa del passato di sua madre in qualità di militante del partito nazionalsocialista, ha troncato definitivamente i rapporti con lei – scopre di avere con la stessa Helge molte più cose in comune di quanto inizialmente potesse sembrare: entrambi sono medici, entrambi giocatori di scacchi, entrambi sofferenti a causa di problemi allo stomaco. Entrambi così inconsapevolmente distaccati.
In Children below Deck vediamo, dunque, un profondo senso di colpa che si tramanda di generazione in generazione e che nemmeno gli anni che passano potranno mai attutire. Ma, forse, soltanto guardando in faccia il passato stesso – magari anche attraverso film di famiglia girati in Super8 o vecchie fotografie che, pian piano, prendono forma sullo schermo assumendo, dapprima, i tratti di un disegno a matita – si può tentare, in qualche modo, di sanare la cosa. O forse no?
Come già scritto, non punta, Bettina Henkel, a dare precisa risposte in merito, né, tantomeno a sciogliere completamente i nodi del passato. Questo, forse, non sarà mai possibile. Eppure, dall’altro canto, in un prodotto intimo e anche, a suo modo, poetico, vediamo innanzitutto un padre e una figlia che imparano a conoscersi e a conoscere sé stessi. Magari durante un lungo viaggio. Magari anche sorseggiando qualcosa di fresco lungo le limpide rive del Danubio.
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Diabolo Wochenzeitung, Ausgabe 09/20, 27.2.2020: „Familiengeschichte“
https://www.diabolo-mox.de/index.php?id=74—–12694
Text Christoph Kienemann
Die Geschichte der Deutsch-Balten ist heute nur noch wenigen bekannt. Über 700 Jahre stellte die deutsche Minderheit in Estland und Lettland die herrschende Schicht und unterdrückte die lettische und estnische Bevölkerung. Nachdem die Privilegien der Deutsch-Balten zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschnitten wurden, gewannen die Nationalsozialisten großen Einfluss im Baltikum. In einem Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt wurde die Umsiedlung der Deutsch-Balten beschlossen, die in das von Nazi-Deutschland annektierte Polen erfolgt.
Die Familie der österreichischen Regisseurin Bettina Henkel stammt aus dem Baltikum. Sie erlebten die mit der Revolution von 1905, der Oktoberrevolution 1917, dem Ersten Weltkrieg und dem Zweiten Weltkrieg verbundenen Umwälzungen hautnah. Bettina Henkel erzählt daher in Kinder unter Deck die persönliche Geschichte dreier Generationen einer Familie: Großmutter, Vater und Tochter. Henkels Vater wurde bereits nicht mehr im Baltikum, sondern im polnischen Inowroclaw geboren. Die Tochter begleitete den Vater während einer Konferenz, die sich mit der Vertreibung der polnischen Bevölkerung aus dem von Deutschland annektierten Großpolen, dem sogenannten Warthegau und der Umsiedlung der Deutsch-Balten aus Lettland und Estland während des Zweiten Weltkriegs befasste. Dieser Reise folgte eine Auseinandersetzung zwischen Vater und Tochter, die die Grundlage für den Film darstellt. Letzterer widmet sich der Frage, wie stark die Traumata der Großeltern bis in die heutige Zeit und die jungen Menschen hineinwirken. Ein Phänomen, für das es heute immer noch kein ausgeprägtes Bewusstsein gibt. Henkel will mit Kinder unter Deck die emotionale Geschichte dreier Generationen klären und begibt sich dafür auf eine filmische Reise. Die Regisseurin nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine Reise durch fünf Länder (Lettland, Schweden, Polen, Deutschland, Österreich) und 14 Orte, die insgesamt 22 Tage dauerte. Als Ergänzung dienen die Super-8-Filme, die Henkels Onkel in den 1970er Jahren drehte und die die Kindheitserinnerungen repräsentieren. Für Henkel stellte der Film in erster Linie eine Reise zu den Wunden Punkten des Familiengedächtnisses dar. Insbesondere die NS-Zeit wurde in der Familie zuvor kaum thematisiert. Vater und Tochter spüren hierfür den Schicksalen der Familienmitglieder nach und suchen Antworten auf nicht gestellte Fragen und versuchen, die Geschichte aus der Verdrängung zu befreien. Dazu gehört auch eine Rollenumkehr. Auf ihrer Reise in die Vergangenheit zeigt die Tochter dem Vater die Orte seiner Kindheit, die er zuvor nicht sehen wollte. Im Anschluss an die Filmvorführung findet eine Diskussion mit der Regisseurin Bettina Henkel statt, die von der Wissenschaftlerin Silke Pasewalck vom Oldenburger BKGE moderiert werden wird. Kinder unter Deck Mi. 11.03., 19.30 Uhr, Cine-K, Ol
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SZ, Süddeutsche Zeitung, 5.2.2020: „Filmtipp des Tages – Unterwegs zum Trauma“
https://www.sueddeutsche.de/kultur/filmtipp-des-tages-unterwegs-zum-trauma-1.4784174
Unterwegs zum Trauma
Bettina Henkel stellt sich in der Dokumentation „Kinder unter Deck“ ihrer eigenen Familiengeschichte
Können Gefühle vererbt werden, überträgt eine ältere Generation sogar ihre eigenen Traumata unbewusst auf ihre Nachkommen? In der Psychologie forscht man aktuell zum Thema transgenerationale Weitergabe. Regisseurin Bettina Henkel liefert mit ihrer Dokumentation „Kinder unter Deck“ nun gewissermaßen Anschauungsmaterial aus der Praxis. Denn gemeinsam mit ihrem Vater stellt sie sich der eigenen Familiengeschichte über drei Generationen. So entstand ein Roadmovie, das einerseits nach Lettland, Polen und Wien führte und andererseits verschüttete und verdrängte Familiengeschichte offenbarte. Das Monopol Kino zeigt den Film in seiner Reihe der Mittwochsdokumentation. Im Anschluss gibt es ein Publikumsgespräch mit der Filmemacherin, die über ihre Erfahrungen während des Drehs spricht.
Kinder unter Deck, Regie: Bettina Henkel, A 2018, Mittwoch 5. Februar, 19 Uhr, Monopol Kino, Schleißheimer Straße 127, München
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Mitteilungen aus baltischem Leben, Ausgabe 4, Dezember 2019, 65. Jahrgang:
„Konflikte im Baltikum – Analysen und Perspektiven, Internationale Kulturtage Mare Balticum 2019″
https://www.deutsch-balten.com/post/konflikte-im-baltikum-analysen-und-perspektiven
Text Michael Anger
Familientragödien
Wie Tragödien und Konflikte über mehrere Generationen in Familien hineinwirken, stellt die in Wien lebende Bettina Henkel in ihrem eindrucksvollen Film „Kinder unter Deck“ dar, der den Tagungsteilnehmern in einem Darmstädter Kino geboten wurde. Henkel schildert darin ihre Reise mit ihrem Vater nach Lettland und die regelmäßige Konfrontation mit alten Dokumenten über die Vergangenheit der Familie. Die Filmemacherin war es leid, immer nur Andeutungen über die Vergangenheit zu hören und bei Familienfesten als Kind lauten Streit der Erwachsenen ertragen zu müssen. Der Vater, von Beruf Psychoanalytiker, bekommt auf dieser Reise seelischen Zugang zu seiner nur als absolutistisch erlebten Mutter, die im Baltikum selbst eine nicht glückliche Kindheit erlebt hatte. Nie hatte er mit der Verstorbenen über ihre Zeit im Warthegau reden können, wo sie sich als Medizinerin an der Tötungsmaschinerie der Nazis mitschuldig machte. Der Film verzichtet auf das Klischee „Ende gut, alles gut“, arbeitet aber sehr gut heraus, dass ein vernünftiger Umgang der Generationen miteinander voraussetzt, dass die Vergangenheit zumindest aufgeklärt wird.
Der Artikel ist in seiner vollen Länge → NachrichtenAusBatlischemLebenDez2019_Tagungsbericht_Mare Balticum_2019
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Jury Begründung Beyond Borders Documentary Festival, GR, September 2019:
„Best Socio-Political Documentary – Children Below Deck by Bettina Henkel“
http://beyondborders.gr/en/4th-beyond-borders-jury-desicions/
A beautifully constructed and utterly compelling documentary. It shows how important it is for us to face the stories of our wartime enemies in order to understand history, just as it is vital for those perpetrators and collaborators to face their own past, via their own role in it (remember Nuit et Broulliard ?).
This film does just that. It is a complex and nuanced investigation of inherited trauma that demonstrates how the unresolved legacies of World War II and its aftermath continue to warp one family’s relations. Using valuable archive, the protagonists journey to their roots and past in Latvia, Sweden and Poland. This is a brave and very personal investigation of family secrets and traumas among three generations of Baltic Germans through two world wars and the movement of populations in that time. A father and his daughter (Bettina Henkel the filmmaker) face the past. As she searches for knowledge, understanding and reconciliation, conflict with her father is never far away, nor is the release of unresolved pain.
The film builds into something complex and emotional as it unflinchingly uncovers a difficult relationship between a mother and son, and how the choices this Baltic German family made during WWII affected their lives. This accomplished and revealing film is also a valuable study of the trauma and impact of guilt passed down through the generations during these conflicted times.
Jury
Nick Torrens, Director (Jury President, founding member and former National Chair of the Australian International Documentary Conference)
Mandy Chang (Commissioning Editor of Storyville, BBC4)
Panagiotis Tsolias (Director of Communications, Hellenic Broadcasting Corporation)
Duncan Petrie (Professor of Film, University of York)
Nadia Stylianou (Cultural Attaché, Embassy of the Republic of Cyprus in Athens)
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Mitteilungen aus baltischem Leben, Ausgabe 3, September 2019, 65. Jahrgang
https://www.deutsch-balten.com/post/internationale-kulturtage-mare-balticum
Abdruck einer gekürzten Version des Regiestatement zu „Kinder unter Deck“ von Bettina Henkel anlässlich der Screenings des Films im Rahmen der Internationalen Kulturtage Mare Balticum am 23. November 2019 im Programmkino Rex in Darmstadt
Der Artikel ist in seiner vollen Länge → Mitteilungen aus baltischem Leben, September 2019 (PDF)
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Interview im Online-Magazin austrianfilms.com, Mai 2019: „Konzentration auf die innere Bewegung“
http://www.austrianfilms.com/Interview/bettina_henkel/kinder_unter_deck_DE
Interview Karin Schiefer
Wenn sich Bettina Henkel an ihre Kindheit erinnerte, dann passten manche Dinge nicht zusammen. Ungereimtheiten und Unbehagen, die sie veranlassten, mit ihrem Vater die Orte seiner Kindheit aufzusuchen und in Kinder unter Deck der baltisch-deutschen Familiengeschichte während des Nationalsozialismus auf den Grund zu gehen. Eine bewegende Begegnung zwischen den Generationen auf den Etappen einer sehr persönlichen Reise an vertraute Orte, blinde Flecken und wunde Punkte.
Was steckt eigentlich hinter dem Titel „Kinder unter Deck“?
BETTINA HENKEL: Das „Kinder unter Deck“-Manöver, von dem ich im Film erzähle, bestand darin, dass mein Vater uns während Autofahrten in unserer Kindheit diesen Satz zurief, nein zuschrie, und wir uns hinter den Vordersitzen des Wagens zusammenkauern mussten. Es hat mich sehr geprägt. Meine Eltern behaupteten immer wieder, es sei eine Sicherheitsmaßnahme gewesen in Zeiten, wo es auf der Rückbank noch keine Sicherheitsgurte gegeben habe. Diese Version blieb bis zu den Dreharbeiten aufrecht. Ich habe dieses Erlebnis einem Kollegen erzählt, der spontan antwortete: „Ihr wärt vor Kugelhagel bestens geschützt gewesen, aber nicht im Falle eines Verkehrsunfall.“ Als ich meinen Vater mit diesem Kommentar konfrontiert habe, erwiderte der: „Fliegeralarm!“ Durch diese Assoziation wurde mir die Verknüpfung mit seinen Erinnerungen klar und es war das initiale Moment, da nachzubohren.
[…]
Eine Erkenntnis des Films: Die Zeit heilt keine Wunden. Wie sehr ist es Ihnen ein Anliegen, mit Ihrer Arbeit auch andere Menschen zu ermutigen, familiären blinden Flecken auf den Grund zu gehen?
BETTINA HENKEL: Im Epilog schildere ich in zwei Sätzen, wie es mir ergangen ist. Ich spreche das Fremdheitsgefühl an, das sich stark verändert hat und mittlerweile sogar verschwunden ist. Und, dass ich erst im Schnittprozess bemerkt habe, wieviel Raum ich meinem Vater überlassen hatte. Ich habe sein traumatisches Erleben ebenso wie das der Großmutter viel stärker erlebt als ich mich selbst gespürt habe. Nun kann man einwenden, ich bin ja die Filmemacherin und muss daher meinen ProtagonistInnen den Raum lassen, was auch stimmt. Außerdem bringe ich mich ja mit meiner Voiceover-Stimme ein, gleichzeitig ist es auch aus trauma-psychologischer Sicht systemimmanent, dass ich ihm diesen Raum gebe. Das ist eine Erkenntnis, die ich ans Ende stellen wollte. „Die Zeit heilt keine Wunden“ ist einerseits eine Ermutigung und auch ein Appell, dass man etwas tun muss, dass emotionale Prozesse und Fragen nicht von allein in Gang kommen. Der Satz geht im Übrigen auf die große Psychoanalytikerin Margarethe Mitscherlich zurück und soll zum Nachdenken ermutigen.
Das Interview ist in seiner vollen Länge → hier nachzulesen.
→ Radiobeitrag, 23.5.2019
Radio Bukarest Inlandsdienst: „Kinder unter Deck“ – Ein Film von Bettina Henkel
http://www.funkforum.net/2019/05/23/kinder-unter-deck-ein-film-von-bettina-henkel/
Gestaltung: Bianca Șahighian
Regisseurin Bettina Henkel begibt sich zusammen mit ihrem Vater Helge Henkel auf eine emotionale Reise nach Lettland, wo die Großmutter, eine Deutschbaltin, vor dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde. Die Autorin dokumentiert Schritt für Schritt diesen Weg zurück in die Vergangenheit und versucht so schmerzliche und verdrängte Lebensgeschichten zu ergründen.
Es ist eine universelle Geschichte der Vererbung von seelischen Narben, verursacht durch Krieg und Vertreibung, für die Bettina Henkel 2018 mit dem Horizonte Filmpreis des 12. Internationalen Fünf Seen Filmfestes ausgezeichnet wurde und die auch in Bukarest im Rahmen des Dokumentarfilmfestivals „One World Romania“ gezeigt wurde. Anschließend hatten die Zuschauer die Möglichkeit der Regiesseurin Fragen zu stellen. Über die Reaktionen des Publikums in Rumänien und über den Film allgemein hat sich Bianca Bianca Șahighian in einem telefonischen Gespräch mit Bettina Henkel unterhalten.
→ Radiobeitrag, 16.5.2019
Radio Ö1 Leporello: „Bettina Henkel: Kinder unter Deck“
Gestaltung: Jakob Fessler
Bettina Henkel wurde 1966 in der deutschen Stadt Freiburg geboren. Für ihre deutschbaltische Großmutter empfand die heute in Wien lebende Künstlerin und Filmemacherin einst große Bewunderung. Doch hinter dem aufrechten Gang und dem Stolz ihrer Mutter, die im heutigen Lettland aufwuchs, verbargen sich unausgesprochen Abgründe. 2014 begab sich Bettina Henkel auf eine Reise in die Vergangenheit und begann damit ein weitervererbtes Netz aus Kriegstraumata aufzuarbeiten. Ihre persönliche Auseinandersetzung mit ihrer Familiengeschichte ist derzeit im Film „Kinder unter Deck“ in den heimischen Kinos zu sehen.
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Die Presse, 13.05.19: „Den Wurzeln auf der Spur“
https://diepresse.com/home/schaufenster/salon/salon/5627635/Bettina-Henkel_Den-Wurzeln-auf-der-Spur
Text Bernadette Bayrhammer
Bettina Henkel spürt mit ihrem Vater in Lettland ihrer Familiengeschichte nach. Eine Reise, die Verdrängtes zutage bringt – und vererbte Traumata.
Das klinge jetzt dramatisch, sagt Bettina Henkel – aber die Arbeit an ihrem Film habe sie zwischendurch wirklich in große Verzweiflung gebracht: Lang habe sie gedacht, das würde niemals etwas werden, lang habe sie keinen Weg gefunden, wie sie diese Geschichte erzählen sollte – auch, damit sie nicht lediglich ein Einzelschicksal abbildet. „Sondern sie so zu erzählen, dass sie auch etwas Allgemeingültiges bekommt.“
Es ist eine zutiefst persönliche Geschichte, die die in Wien lebende deutsche Filmemacherin in „Kinder unter Deck“ erzählt: die ihrer Familie, der sie mit ihrem Vater, Helge, auf einer gemeinsamen, mitunter schmerzhaften Reise zu ihren Wurzeln in Lettland nachspürt. Von dort floh ihre Großmutter Helga, eine deutsch-baltische Ärztin, im Jahr 1939 mit ihrem Mann in das von den Deutschen annektierte Polen, wo ihr Vater geboren wurde.
Sehnsuchtsbild von Lettland
Dass Henkel, die das Medienlabor an der Akademie der bildenden Künste leitet, das filmisch verarbeiten würde, war irgendwie natürlich. Als ihr Vater sie vor zehn Jahren fragte, ob sie ihn zu einem historischen Kongress zum Thema Baltendeutsche nach Polen begleiten würde, wo er ihr auch sein Geburtshaus zeigen würde, war klar: Die Kamera kommt mit. Dass sie noch davor erkrankte – und sowohl ihr Vater als auch ihr Onkel dann vor Ort –, war tiefenpsychologisch wohl schon ein Indiz: Da steckt Schweres dahinter.
Was genau, das war für die 52-Jährige lang nicht klar. „Ganz vage“ sei das Wissen über ihre Familiengeschichte gewesen, sagt sie. Ihre Granny, wie sie die Großmutter nennt („Sie wollte nicht Oma sein, sie wollte die Grande Dame für uns sein“), zeichnete von Lettland „ein Sehnsuchtsbild der verlorenen Heimat“. Gleichzeitig sei irgendwann auch klar gewesen, dass da einiges sei, was sie nicht wisse. „Und dem bin ich dann nachgegangen.“
Was sie und ihr Vater – der sich ob des zerrütteten Verhältnisses mit „der Mutter“ lang dagegen gewehrt hat, sich mit den lettischen Wurzeln zu befassen – denn auf ihrer dreiwöchigen Forschungsreise durch den Nordosten Europas finden, ist eine teilweise verdrängte Geschichte: von tiefen Verletzungen in der Kindheit der Großmutter über Kriegserfahrungen und Flucht bis zu Mitläufertum in der Nazi-Zeit, als die Familie dann in Polen gelandet ist. Vieles davon wirkt noch nach.
Kinder nehmen Gefühle auf
Denn im Kern geht es in dem Film und auf der Reise um vererbte Gefühle, um Traumata, die über Generationen weitergegeben werden – ein Mechanismus, der nicht nur Henkels Familie betrifft. „Kinder nehmen diese Gefühle auf, aber sie können sie nicht benennen“, sagt sie. Manches davon hat sich auf der Reise aufgelöst: Als ihr Vater bei den verlassenen Gräbern der Familie in Lettland emotional wird, fällt die Last von ihr ab. „In diesem Moment musste ich nicht mehr trauern.“
Sich auf der Leinwand derart zu exponieren sei „tatsächlich nicht ganz angenehm“, sagt Henkel. Was ihr allerdings Mut gegeben habe, das zu zeigen, sei die Tatsache, dass diese Geschichte eben nicht nur ihre sei. „Es ist auch anderen so ergangen.“ Kürzlich habe etwa eine chinesische Studentin nach dem Film unter Tränen gemeint, dass das ja sozusagen ihre Geschichte sei. „Ganz viele Menschen kommen zu mir und sagen, dass sie das selbst auch erfahren haben.“
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Profil, 12.5.2019, „Gefühlsgrabungen“
Text Stefan Griessemann
Bettina Henkel erkundet in ihrem Dokumentarfilm „Kinder unter Deck“ historische Traumata – und die eigene Familiengeschichte.
Dieses Roadmovie führt in die Vergangenheit: In „Kinder unter Deck” macht sich eine Regisseurin mit ihrem Vater, einem Psychoanalytiker, auf die Reise, um das Leben ihrer als charismatisch erinnerten Großmutter zu erforschen, einer baltendeutschen, die als Ärztin erst in Lettland, dann im nationalsozialistischen Polen lebte. Die Künstlerin und Filmemacherin Bettina Henkel lebt in Wien, lehrt an der Akademie der bildenden Künste. Ihr Vater konstatiert eine biografisch motivierte „Lebensunsicherheit”, die von der Großmutter gleichsam weitergegeben wurde. Es geht hier um Heimatlosigkeit und Verdrängung, um die transgenerationale Weitergabe historischer Traumata. Henkels Film lässt alte Ressentiments aufbrechen und setzt aus Dokumenten, Gesprächen und Super-8-Filmen Erinnerungssplitter zusammen: „Kinder unter Deck” ist eine stark psychoanalytisch getönte Spurensuche in der eigenen Familie. Im Wiener Filmhauskino wird am 20. Mai nach der Vorführung, die um 20:15 Uhr startet, zudem eine Podiumsdiskussion stattfinden: profil-Außenpolitik-Redakteur Robert Treichler wird mit der Regisseurin sowie zwei namhaften Historikerinnen sprechen – Monika Bernold, Dozentin für Medien- und Zeitgeschichte an der Uni Wien, und Anja Wilhelmi, die an der Universität Hamburg lehrt.
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Salzburger Nachrichten, 9.5.2019: „Vom Weitergeben von Trauer und Trauma“
https://www.sn.at/kultur/kino/vom-weitergeben-von-trauer-und-trauma-69945484
Text Magdalena Miedl
Eine Erinnerungsfahrt einer Tochter mit ihrem Vater wird zur aufschlussreichen Beziehungsanalyse: „Kinder unter Deck“ ist ein intimer Film darüber, wie Familien funktionieren.
Bettina Henkel hat ihre Großmutter immer als beeindruckende Persönlichkeit empfunden, weltgewandt, gepflegt. „Ich wollte so sein wie sie“, sagt Henkel zu Beginn ihres Dokumentarfilms „Kinder unter Deck“ zu verschwommenen Super-8-Familienaufnahmen der Großmutter in grünem Pullover und mit Sonnenbrille. Die Großmutter war Ärztin, eine Baltendeutsche, die 1939 von den Nazis aus Lettland nach Polen übersiedelt wurde, in den „Reichsgau Wartheland“, wo der Familie ein von polnischen Besitzern gestohlenes Landgut zugeteilt wurde. 1945 floh sie vor den Russen den Amerikanern entgegen. Diese Geschichte wurde familienintern wieder und wieder erzählt, doch es gab Auslassungen. Bettina Henkel, in Murnau aufgewachsen und nun in Wien zu Hause, hatte immer Verlustschmerz verspürt, eine nicht benennbare Trauer. Sollte das etwas mit der wiederholten Entwurzelung ihrer Familie zu tun haben? Gemeinsam mit ihrem Vater Helge, einem Psychoanalytiker, geht Bettina Henkel auf die Suche nach jenen Verletzungen in ihrer Familie, die ihr offenbar weitergegeben wurden, auf einer dreiwöchigen Reise von Lettland, Schweden, Polen, Deutschland bis nach Österreich. Gemeinsam entdecken Tochter und Vater Familiengräber, finden alte Nachbarinnen, lesen Dokumente und Briefe von damals. Und sie entdecken, wie die Großeltern Mitläufer gewesen waren in der NS-Zeit, später nie über eine Mitschuld gesprochen hatten, nur vom eigenen Leid zu erzählen wussten. „Kinder unter Deck“ ist eine spezifische Familiengeschichte, erzählt aber auch die komplizierte Geschichte der Baltendeutschen in der NS-Zeit mit. Darüber hinaus sind die Gespräche zwischen der Filmemacherin und ihrem Vater aufschlussreich in Bezug auf die Weitergabe von Kriegstraumata an Kinder- und Enkelgenerationen. Der Satz am Ende des Films ist wahr: „Die Zeit alleine heilt keine Wunden.“
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Falter, 19/19, 8.5.2019: „Film als Therapie: ‚Kinder unter Deck'“
https://www.falter.at/archiv/FALTER_20190508A274714AD3/film-als-therapie-kinder-unter-deck
Text Sabina Zeithammer
Ihr Winken erinnert an jenes der Queen: Das damenhafte Auftreten ihrer Großmutter, einer Ärztin, erzeugte Bewunderung bei der jungen Bettina. Bettinas Vater Helge, ein Psychoanalytiker, wiederum hatte schwer an der Beziehung zu seiner Mutter zu tragen, die er als überaus gefühlskalt erlebte. Ganz so, wie Bettina sich als Kind oft von Helges Unnahbarkeit eingeschüchtert fühlte.
Transgenerationale Übertragung nennt sich eine Theorie, wonach Traumata und verdrängte Gefühle in einer Familie über Generationen unbewusst weitergegeben werden. Jene Theorie ist Ausgangspunkt von Bettina Henkels Langfilmdebüt „Kinder unter Deck“: Gemeinsam mit ihrem Vater unternimmt sie einen dokumentarischen Roadtrip durch fünf Länder, um ihre komplexe Familiengeschichte aufzuarbeiten.
Das Ergebnis ist allerdings keine chronologische Biografie ihrer deutschbaltischen Großeltern, die 1939 aus Lettland ins annektierte Polen umgesiedelt und zu Nazis wurden. Henkel nähert sich ihrem Thema von zwei Seiten gleichzeitig: Sie blickt sowohl aus der Gegenwart zurück als auch aus der Vergangenheit – mittels Super-8-Filmen und Archivmaterial -in Richtung heute.
Gleichsam durch mehrere Schächte bohrt Henkel sich also hinein in das Schweigen, in Lebenslügen und verdrängte Schuld und stellt die emotionale „Verarbeitung in Echtzeit“ dieses mutigen Unterfangens ins Zentrum. Während zuerst der Mut des Vaters gefordert zu sein scheint, zeigt sich bald, dass Bettina Henkel nicht weniger davon braucht, um mit Helges Wut und Schmerz umzugehen. Es ist eine bewundernswerte Leistung, dass es der Filmemacherin dabei gelingt, in niemals unangemessener Weise in private Sphären vorzudringen. Ein hoch spannend verdichtetes Werk, das das Publikum auch für den Blick auf die eigene Familiengeschichte sensibilisiert.
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Tiroler Tageszeitung, 3.5.2019: „Von den Narben dreier Generationen“
https://www.tt.com/ticker/15605443/kinder-unter-deck-von-den-narben-dreier-generationen
„Kinder unter Deck“: Von den Narben dreier Generationen
Wien (APA) – Es ist ein schmaler Grat, auf dem die in Wien lebende deutsche Künstlerin Bettina Henkel in ihrem Dokumentarfilmdebüt „Kinder unter Deck“ wandert, um ihrer Herkunft auf die Schliche zu kommen. Im Gepäck hat sie nämlich ihren unnahbaren Vater, mit dem sie in Lettland und Polen auf Spurensuche geht und dabei tiefere Wunden aufreißt, als sie zunächst vermutet. Ab Freitag im Kino.
Zum Auftakt nimmt die Regisseurin ihre Zuschauer mit auf eine ausgelassen anmutende Urlaubsreise, an die sich Henkel, die im Film aus dem Off als Ich-Erzählerin auftritt, scheinbar wehmütig erinnert. Doch bald zeigt sich der erste von vielen Widerhaken, die dem Film seine Struktur verleihen. Über die Leinwand flimmern alte Super-8-Aufnahmen einer Autofahrt irgendwann in den 1970er-Jahren. Die Regisseurin erzählt von ihrer Vorfreude auf den Sommerurlaub am Meer, bis die Stimmung ihres Vaters plötzlich kippt, die Kinder auf der Rückbank verstummen und fürchten, der Urlaub könne zu Ende sein, bevor er begonnen hat. „Kinder unter Deck!“, ruft der Vater und die Kinder ducken sich hinter die Sitze. Nichts mehr als eine Übung, die der Vater immer wieder durchführt, ohne dass die Kinder wissen, was es damit auf sich hat. Die Stimmung ist gebrochen.
Als eine der Erzählebenen wird der weitere Verlauf dieses Sommerurlaubs im Laufe der 100 Minuten immer wieder auftauchen. Auch in der Jetzt-Zeit ist es eine Reise, die die Handlung bestimmt. Auf der Suche nach der Herkunft ihrer geliebten, aber mittlerweile verstorbenen Großmutter begibt sich Henkel gemeinsam mit ihrem Vater auf eine Reise nach Riga. Warum sich der Vater so lange gegen diese gemeinsame Fahrt in die Vergangenheit gewehrt hat, wird erst im Laufe des Films klar. Seine eigene Mutter, die die Enkelin als redegewandte Grande Dame in Erinnerung hat, ist dem Sohn stets mit größter Kälte begegnet. So enthielt sie ihm nicht nur Liebe und Wärme vor, sondern auch ihre Erinnerungen. Erinnerungen an Riga, an die Vertreibung der Deutsch-Letten und schließlich das neue Leben im damals bereits von Nazideutschland annektierten Polen.
Bettina Henkels Vater, ein Psychoanalytiker und früherer Internist, beantwortet die Fragen der Tochter zögerlich aus scheinbar professionellerer – also beruflicher – Perspektive. Versucht, seine Mutter wie seine Tochter zu analysieren – sich selbst lässt er aus. Und genau diese Entwicklung vom unnahbaren, kühlen Mann hin zu einem von den Emotionen übermannten Sohn und Vater ist es, die diesen Film zu jenem „seelischen Roadmovie durch tiefliegende Verletzungen“ macht, als der er ausgeschildert ist. Dabei ist der Vater beileibe nicht der passive Teil. Immer wieder hinterfragt er auch das Tun seiner Tochter, den Sinn des Films und die Darstellung seiner selbst als „Objekt“.
Trotz der zahleichen, zutiefst privaten Momente zwischen Vater und Tochter gelingt es Bettina Henkel, die filmisch festgehaltenen Emotionen durch Kommentare aus dem Off wieder in ein versöhnliches Licht zu rücken. Die transgenerationale Übertragung von Traumata – das wird bald klar – lief zunächst von der Mutter auf den Vater und schließlich vom Vater auf die Tochter. Das langsame Entblättern von Erinnerungen und Gefühlen, die die beiden etwa am überwuchernden Familiengrab oder beim Besuch alter Bekannter übermannen, schmerzt auch beim Zuschauen. Die analytische Metaebene gibt „Kinder unter Deck“ jedoch einen abstrakten Rahmen, der auch für so manche eigene Familiengeschichte anwendbar sein könnte.
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ray FILMMAGAZIN 05/19: „Eine traumatische deutschbaltische Familiengeschichte des 20. Jahrhunderts – eindrucksvoll aufgearbeitet“
https://ray-magazin.at/kinder-unter-deck/
Text von Roman Schreiber
Kinder unter Deck
Eine traumatische deutschbaltische Familiengeschichte des 20. Jahrhunderts – eindrucksvoll aufgearbeitet
Und wieder so ein für die Produktionsfirma Freibeuter typischer Dokumentarfilm. Typisch im ausschließlich positiven Sinn: mutig, persönlich, politisch, berührend, verdrängtes ans Licht, Traumata aus Tabuzonen herausholen, Geschichts – und Gesellschaft bewusst. […] Dabei stand Henkel weit weniger Archiv Material als Robert (Paul-Julien Roberts „Meine keine Familie“, siehe „ray“ 04/13) zu Verfügung, aber das an die Wurzeln reichen der Ergebnis ist ähnlich beeindrucken.
In Kinder unter Deck (die Bedeutung des Titels erschließt sich an passender Stelle im Film) geht es im Kern um „vererbte Gefühle“, ein schon von Sigmund Freud geprägter Begriff. In jüngerer Zeit hat die Psychologie vermehrt zur unbewussten Weitergabe von Traumata und Schuldverstrickungen an nachfolgende Generationen geforscht, in diesem Film findet sie nun gewissermaßen ein praktisches Lehrbeispiel. Bettina Henkel nämlich, die aus einer deutschbaltischen Familie stammt, hat eine sogenannte transgenerationsnale Übertragung selbst erlebt: „Als Kind hatte ich Angst vor der Wut meines Vaters, vor allen aber vor seinen Stimmungsschwankungen, dem Verstummen, der Wortlosigkeit und der Versteinerung.“ Helge Henkel, dessen sympathische Ausstrahlung und bereitwillige Kooperation entscheidend zum Gelingen beitragen, ist die Hauptfigur des Films. Es ist eine Forschungsreise zu den Schauplätzen (Lettland, Polen, Wien) und Umbrüchen (politische Umwälzungen, Flucht, Krieg) einer komplexen Familienbiografie. Das extrem Spannende daran ist, dass ich mit Helge Henkels Mutter, der Großmutter der Filmemacherin, sehr bald das eigentliche Zentralgestirn herausschält: spärlich im Bild, häufig im Gespräch, in ihrer schweigenden Wirkmacht auf diese Familie jedoch unheimlich präsent. Und anders als Helge sich einst seiner Mutter emotional „unterordnen“ musste, ordnet Bettina sich für ihren Film weitgehend den Vater unter – was zu einigen ergreifenden Momenten führt.
Es ist hier kein Platz, um sich über die hochinteressante Biografie der Henkels zu verbreitern. Ein bestimmter Aspekt daran könnte anderen deutschsprachigen Familien freilich zum Anlass dienen, sich mit ihrer eigenen Familiengeschichte zu beschäftigen, sofern sie das nicht bereits getan haben. Denn auch wenn es nun 75 Jahre her ist: Hundertausende von uns sind „Gefühlserben“ oder zumindest Nachfahren der Mitläufer und Profiteure einer verbrecherischen Generation.
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Celluloid Filmmagazin, Mai 2019
Text von Sandra Wrobrazek
Kinder unter Deck
Eine bewegte Familiengeschichte: In dem österreichischen Dokumentarfilm befasst sich Regisseurin Bettina Henkel mit der Biografie ihrer lettisch deutschen Familie.
Es sind Bilder aus Kindheitstagen, die man zu Beginn sieht: Grobkörnige Super-8-Filmausschnitte von einem Auto, das auf einer Landstraße vor sich hinfährt, werden von einer Erzählung über Urlaubserinnerungen aus dem Off untermalt – bis der Vater der Erzählerin ernst wird, schweigt und sich unendliche Schwere über die zuerst noch aufgeräumter Stimmung liegt. Es ist Bettina Henkels eigene Familie, von der sie spricht und die die Künstlerin und Regisseurin in ihrem ersten Dokumentarfilm „Kinder unter Deck” porträtiert. Gemeinsam mit ihrem Vater Helge, einem Psychoanalytiker, begibt sie sich dabei auf die schmerzhafte Geschichte ihrer lettisch – deutschen Familie.
Verdrängte Geschichte
Im Zentrum des Films steht eine Tatsache, die in der Psychologie seit langem bekannt ist: die transgenerationsnale Übertragung. Unbewältigte Traumata, vor allem durch Kriegs- und Fluchterfahrungen verursacht, werden über Generationen unbewusst und meist nonverbal weitergegeben. So auch im Fall von Bettina Henkels Familie, wie sie in ihrer seelischen Road Movie verdeutlicht. Kurz vor Helges Geburt floh seine Mutter Helga, eine Ärztin, im Jahr 1939 mit ihrem Mann Arthur von Lettland ins von den deutschen annektierte Polen. Gemeinsam mit Helge reißt Bettina, von der Kamera begleitet, nach Lettland, zum Kindheits Ort der Großmutter, und weiter nach Polen, um ein genaueres Bild der mittlerweile verstorbenen Großmutter zu bekommen. Sie selbst hatte ihre „Granny“, wie die Regisseurin ihre Großmutter nennt, als charismatische Grande Dame in Erinnerung. Ihr Vater hingegen hatte zeitlebens ein zerrüttet das Verhältnis zu seiner und da waren Mutter. Dass die weit mehr war als eine strenge Matriarchin und erfolgreiche Ärzten, erfuhr Bettina Henkel erst viel später, wie im Verlauf des Films deutlich wird. In Weg in den Gesprächen mit Zeitzeugen, und untermalt von historischen Fotos und Videos, zeigt Bettina Henkel auch die Seite ihrer Großmutter, die schlussendlich zum Bruch mit deren Sohn Helge geführt hat: denn seine Eltern hatten einen von den Nazis enteignetes Gut in Polen übernommen und Bettina Henkels Großmutter hatte unter anderem als Ärztin in einem Übergangslager der Nationalsozialisten gearbeitet. Ein Lebensabschnitt, der in der Familie bis heute nachwirkt und dessen Auswirkung auf die nachfolgenden Generationen im Laufe des Films klarer wird.
Emotionale Reise
Anfangs teils zu langatmig erzählt, gewinnt „Kinder unter Deck“ im Laufe des Films allerdings deutlich und erhält, spätestens, wenn die Rolle von Bettina Henkels Großeltern im Nationalsozialismus thematisiert wird, überraschende Dramatik. Schonungslos und ungefiltert erzählt die Regisseurin dabei auch die Gefühle ihres Vaters und ihre teils heftigen Diskussionen mit ihm. „Kinder unter Deck“ ist zwar eine sehr persönliche Familienaufstellung, behandelt aber ein Thema, dass viele Familien bis heute betrifft – dadurch bekommt dieses psychologische Roadmovie emotionale Tiefe und aktuelle Allgemeingültigkeit.
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Profil, 2.5.2019: „Film & Gespräch: Kinder unter Deck“
https://www.profil.at/portfolio/film-gespraech-kinder-unter-deck-10770944?fbclid=IwAR0zzfcSj8Gu2Bqw3wuQtjMoeOEBStoTXPuN5zOiPH1nlMv9BxSA5ChmyeA
„Kinder unter Deck“ ist die persönliche Geschichte dreier Generationen einer Familie: Großmutter, Vater und Tochter – Ärztin, Psychoanalytiker und Filmemacherin. profil lädt ein zur Veranstaltung am 20. Mai 2019 im Filmhaus am Spittelberg, mit anschließendem Gespräch!
Im Zentrum steht die transgenerationale Übertragung traumatischer Erfahrungen, denen auf einer Reise zu den Wurzeln der aus Lettland stammenden Familie nachgespürt wird. Vater und Tochter spüren den Schicksalen der Familienmitglieder nach, suchen „Antworten“ auf schmerzliche Fragen und die „Wahrheit“ einer verdrängten Geschichte. Wie weh das tun würde, wusste vorher niemand.
Bettina Henkels Dokumentarfilm ist ein seelisches Roadmovie durch tiefliegende Verletzungen, entstanden durch die historischen Umwälzungen im Nordosten Europas. Eine universelle Geschichte der Vererbung seelischer Narben, verursacht durch Krieg und verdrängtes Leid.
Zwei Historikerinnen diskutieren anschließend zum Film!
Am Podium:
Bettina Henkel (Künstlerin & Filmemacherin)
Monika Bernold (Dozentin für Medien- und Zeitgeschichte am Institut für Zeitgeschichte Uni Wien)
Anja Wilhelmi (Lehrende am Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa an der Uni Hamburg)
Moderation: Robert Treichler (Leitung Außenpolitik profil)
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Katalogtext 12. One World Romania – International Human Rights & Documentary Festival, März 2019
Text Teodora Leu
Based on the premise that unresolved experiences and traumas are infused and inherited from one generation to the next, “Children Below Deck” follows a poignant and complicated process of reconciliation between director Bettina Henkel and her father and, subsequently, both their coming to grips with the memory of his mother. From accusations of a lack of love to an exceedingly overbearing nature, he seems to be consumed by a vindictive interest in scrutinising his mother’s past, in exposing her secrets. Moments of honesty and of direct confrontation exorcise family grudges, and the inquiry into the grandmother’s past strengthens the bond between father and daughter. The family chronicle leaves room, at the same time, for an investigative process set against the two world wars, the population movements and the status of Baltic Germans. “Children Below Deck” is a film with a distinct personal touch, taking stock of what can and can’t be forgiven of those who are no longer with us, of what can be retrospectively justified.
→ Radiobeitrag, 18.3.2019
Radio Rumänien International: „Regisseurin Bettina Henkel zu Gast bei One World Romania: „Ich hatte sehr spannende Screenings““
https://www.rri.ro/de_de/regisseurin_bettina_henkel_zu_gast_bei_one_world_romania_ich_hatte_sehr_spannende_screenings-2596673
Gestaltung: Irina Adamescu
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Rumänien sendet internationale Programme in 10 verschiedenen Sprachen, seit langem auch in Deutsch.
→ Radiobeitrag, 16.3.2018
Radio Bukarest Inlandsdienst: „Regisseurin Bettina Henkel in Bukarest“
http://www.funkforum.net/2019/03/28/regisseurin-bettina-henkel-in-bukarest/
Gestaltung: Bianca Șahighian
Regisseurin Bettina Henkel hat bei dem Dokumentarfilmfestival „One World Romania“ in Bukarest ihren jüngsten Dokumentarfilm „Kinder unter Deck“ vorgestellt. Es ist ein Film über Flucht und Vertreibung, und darüber, wie die damit verbundenen Traumata über Generationen weitergegeben werden. Der Dokumentarfilm von Bettina Henkel hat den Horizonte-Wettbewerb des 12. Internationalen Fünf-Seen-Filmfestivals gewonnen. Bettina Henkel lebt und arbeitet in Wien als Künstlerin und Filmemacherin. Sie lehrt als Dozentin für Bildende Kunst und Neue Medien an der Akademie der bildenden Künste Wien. Vor der Projektion ihres Films in Bukarest hat sich die Künstlerin kurz mit Bianca Șahighian unterhalten.
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SZ, Süddeutsche Zeitung, 5.2.2019: „Filmtipp des Tages – Zurück zum Trauma“
https://www.sueddeutsche.de/kultur/filmtipp-des-tages-zurueck-zum-trauma
Dokumentarfilm-Debüt von Regisseurin Bettina Henkel
Um ein tief liegendes Trauma aufzulösen, braucht es manchmal mehrere Generationen. Das zeigt auch der Fall in der Familie von Regisseurin Bettina Henkel. In ihrem Dokumentarfilm-Debüt „Kinder unter Deck“ geht sie den Bruchlinien und Beschädigungen nach, die Zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung in die Familie eingeschrieben haben. Zusammen mit ihrem Vater begibt sich Henkel auf eine Reise durch Nordosteuropa. Dort werden nicht nur die tief liegenden Schichten der Familienvergangenheit ausgehoben, sondern auch die historischen Umwälzungen der Region thematisiert: Roadmovie, intimes Familienporträt und Zeugnis europäischer Zeitgeschichte zugleich. Henkel und ihr Vater werden für ein Regiegespräch im Anschluss der Vorführung anwesend sein.
Kinder unter Deck, A 2018, Regie: Bettina Henkel, Film & Gespräch, Di., 5. Feb., 18.30 Uhr, Studio Isabella, Neureutherstr. 29, München
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Jurybegründung des Horizonte Filmpreis 2018, fsff – Fünf Seen Film Festival, 13.9.2018
http://www.fsff.de/home/cm/fff-current-n-view/view.html?cid=12609
„‚Kinder unter Deck‘ ist ein Film über Flucht und Vertreibung, und darüber, wie die damit verbundenen Traumata über Generationen weitergegeben werden. Eine junge Frau begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit und erzählt ihre sehr persönliche, deutsch-baltische Familiengeschichte, deren universelle und hochaktuelle Themen jedoch weit darüber hinaus weisen: Was ist Heimat, und was bedeutet es, diese zu verlieren? Mit einfachsten Mitteln und vor allem durch die große Nähe zu seinen Protagonisten erzeugt ‚Kinder unter Deck‘ eine starke Intensität, die nachhaltig bewegt.“
Jury:
Kristian Gründling (Filmregisseur, Produzent)
Angelika Mrozek-Abraham (Evangelische Akademie Tutzing)
August Pflugfelder (Filmregisseur, Autor)
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Katalogtext Diagonale – Festival des österreichischen Films, März 2018
von Jana Koch
Zarte Striche und Schattierungen auf einem weißen Hintergrund, ähnlich einer Zeichnung. Klarer werden die Linien, schemenhaft formieren sich Umrisse, die eine Puppe zeigen, dann ein Mädchen, umgeben von anderen, bis das Bild als abgefilmte Fotografie zu erkennen ist. Das Kind in der Mitte ist Helges verstorbene Mutter, und Helge ist Bettina Henkels Vater. „Kinder unter Deck“ begleitet eine emotionale Reise, die die Filmemacherin selbst gemeinsam mit ihrem Vater antritt, um Traumata aufzuarbeiten, die von der einen Generation zur nächsten unbewusst weitergegeben wurden. Die Psychologie spricht von transgenerationaler Übertragung von Traumata: die unbewusste Weitergabe von Unbewältigtem, auch über nonverbale Kanäle.
Bettina Henkel hat ihre Großmutter als wortgewandte und charismatische Grande Dame in Erinnerung – sehr zum Missfallen des Vaters, der sich doch lange gegen diese Reise gesperrt hatte. „Ich spürte diffus, dass da etwas war, was ich nicht benennen konnte, aber Auswirkungen auf mich hatte“, heißt es zu Beginn. In Lettland besuchen sie den Kindheitsort der Großmutter, in Polen den des Vaters, tasten sich an jene Jahre heran, die bis heute nachwirken. Die Filmemacherin findet Gemeinsamkeiten: die
Großmutter war Ärztin, der Vater – heute Psychoanalytiker – ein Internist. Beide Schachspieler. Beide rätselhaft unnahbar.
Immer tiefer dringt die Filmemacherin ins Dickicht der Familienbiografie vor, sortiert die Ablagerungen im Unterholz: Kurz vor Helges Geburt 1939 übersiedelte die deutsch-baltische Familie in das bereits annektierte Polen – die Großmutter hatte sich gegen das liberale Schweden und für den Nationalsozialismus entschieden.
In ihren Suchbewegungen nimmt Henkel unterschiedliche Rollen ein: Als Kriegsenkelin spürt sie dieser Fluchtgeschichte, den damit verbundenen Traumata und der Verdrängung einer nationalsozialistischen Vergangenheit der Großmutter nach, die vor Jahrzehnten in einem diffusen Bruch zwischen dem Vater und dessen Mutter mündete. Als Tochter befragt sie den Vater, verkehrt seine Rolle des Therapeuten in die des Patienten und bohrt nach, bis es ihm unangenehm wird. Als Filmemacherin gräbt sie in
Archiven, um zu kontextualisieren. Ein Dreiklang, der auf der visuellen Ebene eine Entsprechung findet: in eingeflochtenem historischem Archivmaterial, in Fotografien aus dem Familienfundus und in körnigen Super-8-Filmausschnitten aus ihrer Kindheit. Ein Film über Erinnerungskulturen und die Erblichkeit von Wunden, die – so heißt es am Ende – die Zeit allein nicht heilen kann.
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Der Blog zum Magazin www.artechock.de, 15.03.2018
https://artechockblog.wordpress.com/2018/03/15/diagonale_18-tag_2/
Text Christine Dériaz
Frauen und Film
„Eine weitere Flucht- Vertreibung- Familiengeschichte gibt es mit Kinder unter Deck von Bettina Henkel. Auf die Idee dass das ein Erstlingsfilm ist kommt man wirklich nicht. Die Reise in die Vergangenheit der Vaterfamilie, Balten-Deutschen, ihrer Flucht nach Polen, inklusive Nazivergangenheit und anschließender Flucht in die Britisch besetzte Deutsche Zone, verhilft sowohl Vater als auch regieführender Tochter zu neuen Erkenntnissen. Öffnet Wunden neu, die dann aber behandelt werden können, und so auch heilen werden. Die Traumata der Großmutter, die unerwartete Schmerzen in der Enkelin verursachen, aber auch eine als gestört empfundene Vater-Tochter Beziehung, die so lieblos eigentlich doch nicht war. Sehr schön die Mischung von Gesprächen, Reisen und 8mm Familienfilmen, oder auch Photos, die zunächst geisterhaft weiß die Leinwand füllen, aus denen sich langsam Gesichter schälen, und Vergangenheit lebendig wird. Es ist tatsächlich möglich seine private
Geschichte im Film zu zeigen ohne peinlich zu berühren.“
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Artmagazin – online Kunstzeitung, 19.03.2018
http://www.artmagazine.cc/content101951.html
Text Andrea Winklbauer
Die Büchse der Pandora
„Tief in eine andere Richtung dringt Bettina Henkel mit ihrem mutig und einfühlsam in der eigenen Familiengeschichte forschenden Dokumentarfilm „Kinder unter Deck“ ein. Sie geht dem gar nicht so seltenen Phänomen des psychologischen „Familienfluchs“ auf den Grund, der in ihrer Kindheit dazu führte, dass sie, wie sie selbst gegen Ende ihrer Arbeit reflektiert, die kriegsbedingten Traumata von Flucht und des sich nicht heimisch Fühlens ihrer Großmutter und ihres Vaters deutlicher spürte als ihre eigenen Gefühle. Die von ihr stets bewunderte Großmutter, eine Ärztin, lebt nicht mehr, aber gemeinsam mit ihrem Vater, einem Psychoanalytiker, besuchte sie die Orte in Lettland, an denen die Familie früher lebte, und in Polen, wohin ihre Großeltern 1939 umsiedelten, um ein Gut zu übernehmen. Als Bettina Henkel ein Paket mit Unterlagen ihrer Großmutter öffnet, die sie von ihrem Onkel geschickt bekam, fürchtet ihr Vater, es könnte womöglich die „Büchse der Pandora“ sein, also etwas enthalten, das man besser nicht wissen sollte. Die Filmemacherin öffnet es aber trotzdem, und behält Recht damit, wissen zu wollen, statt weiter unter dem Einfluss des nicht Ausgesprochenen zu stehen.“
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Verein zur Förderung kritischer Theater-, Film- und Medienwissenschaft
https://krittfm.blogspot.com/2018/03/diagonale-2018-filmtipps-von-sarah.html
Diagonale 2018: Filmtipps von Sarah
„Sehr beschäftigt hat mich „Kinder unter Deck“ von Bettina Henkel, ein Film über das unbewusst weitergegebene Trauma, das Gesagte und Nichtgesagte in Familien, der es schafft, eine sehr persönliche Reise so zu erzählen, dass sich viele wiederfinden werden. Vater und Tochter reflektieren hier nicht nur ihre Beziehung und jene zur (Groß)mutter, sondern gehen auch allgemein Mechanismen der Weitergabe auf den Grund. Zu diesem Film hat Simon auch eine Assoziation zu meinen Fotos geschrieben, vielleicht macht die zusätzlich Lust zum Sehen.“
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Assoziation zu Bettina Henkels „Kinder unter Deck“
gesehen auf der Diagonale 2018
https://krittfm.blogspot.com/2018/03/assoziation-zu-bettina-henkels-kinder.html